Der Artikel entstand aus einer Kollaboration zwischen der KKuK und die Genfer Theaterkompanie Chris Cadillac im Rahmen einer Recherche an der Manufacture - Haute école d'arts de la scène, in Lausanne, Schwein, die zwischen 2017 und 2018 stattgefunden hat. Das Thema Glauben wurde als Zugangspunkt zur Problematisierung des Verhältnisses zwischen Realität und Fiktion im theatralischen Kontext gebraucht. Der Artikel erzählt die verschiedene Etappen der Recherche und die Theoretische Weiterentwicklung der Reflexion, die vom Gedanken Ivan Illich über die Begriffe Frieden, Conspiratio und Conjuratio stark geprägt wurde.
Der vorliegende Aufsatz Von der Gewalt (her) sprechen. Bemerkungen zur sprachlichen Gewalt versteht sich als Einleitung zu der im Mittelpunkt des Projekts The Violated Body stehenden Frage nach dem Verhältnis zwischen Gewalt und Sprache und stellt den Versuch dar, die verschiedenen theoretischen Forschungsperspektiven zu versammeln, anzuordnen und in kritischer Hinsicht zu analysieren. Die im Text enthaltene Hauptthese lässt sich in der Einsicht zusammenfassen, dass eine subtile und nicht unmittelbar wahrnehmbare Form sprachlicher Gewalt unser Sprechen – mithin unsere wissenschaftliche Rede – von der Gewalt immer schon durchzieht und unsere Interpretation und Repräsentation der Gewalt vorstrukturiert.